Wer hat nicht schon einmal geträumt – oder zumindest darüber nachgedacht, wie es wäre, das bekannte Leben hinter sich zu lassen. Einfach loszuziehen, ohne Plan, Termine und Verpflichtungen.

Diesem Traum bin ich gefolgt, als ich 2018 ein One-Way-Ticket nach Neuseeland gebucht habe. Zu Beginn habe ich mich treiben lassen. Bin von einem Ort zum nächsten gereist. Motiviert von dem Ziel, möglichst viele Orte zu sehen. Nur dann, – so dachte ich, – hätte ich das Land wirklich bereist. Die Liste der besuchten Orte wäre der Beweis dafür, dass ich da gewesen bin.

Nach einiger Zeit des Umherreisens habe ich jedoch erkannte, dass dieses Streben nach mehr nicht erfüllend ist. Dass sich die Orte zwar äußerlich unterscheiden, ich aber nie die Zeit hatte, anzukommen. Nach etwa einem halben Jahr war die Euphorie des Neuen verflogen. Ich sehnte mich nach einer Pause und einem Ort, der es leicht macht zu bleiben.

Was braucht es, um zu bleiben?

Ein zauberhaftes Hexenhäuschen am Siegtal-Radweg bei Herchen. (c) Salomé Weber

Jeder wird das sicher ein wenig anders beantworten. Ich habe festgestellt, dass ich nicht viel, aber von dem Wenigen das Richtige brauche: einen Ort in der Natur, gute Gesellschaft, leckeres Essen und ein inspirierendes kulturelles Angebot.

Wenn man weiß, wonach man sucht (und einen Freund oder eine Freundin dabei hat), ist es am anderen Ende der Welt – wo nur rund 19 Menschen auf einem Quadratkilometer leben – nicht schwer, solche Orte zu finden.

Zwischen Kommen und Gehen liegt Bleiben.

Vor diesem großen Fenster mit Blick in den Wald fällt es besonders leicht zu bleiben. (c) Salomé Weber

Doch wie sieht es hier in Deutschland aus? Gibt es auch hier besondere Orte, an die wir uns zurückziehen können, wenn wir uns nach einer (R)Auszeit vom Alltag sehnen? Orte in der Natur, die Raum für neue Ideen bieten, an denen wir uns auf das Wesentliche besinnen oder einfach zur Ruhe kommen können. Orte, die es einfach machen zu bleiben.

"Gekommen, um zu bleiben"*

Umgeben von Weiden und Wäldern steht dieser ehemalige Zirkuswagen in Mietgendorf – ca. eine Stunde außerhalb von Berlin. (c) Salomé Weber

Seit circa einem halben Jahr bin ich auf der Suche nach diesen Orten in Deutschland. Ich möchte herausfinden, ob und wo es solche "bleiben" gibt und wie eine bewusstere, naturverbundenere und langsamere Art des Reisens und "bleibens" aussehen kann.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf dieser Reise begleiten möchtet, an deren Ende ein Buch stehen soll. Ein Buch mit 52 einzigartigen, naturnahen Unterkünften in Deutschland.